HENRIK EIBEN
"An der Sommer.Frische.Kunst schätze ich vor allem zwei Dinge: Die Entkoppelung vom Alltag und die inspirierende Atmosphäre einer kleinen Künstlerkolonie auf Zeit. Im gemeinsamen Austausch entstehen Synergieeffekte und Perspektivwechsel, die ich alleine in meinem Atelier selten habe."
Für Henrik Eiben schafft die Sommer.Frische.Kunst für kurze Zeit eine kreative Lebensgemeinschaft, einen Mikrokosmos, in dem sich verschiedene Künstler*innen miteinander austauschen und wechselseitig inspirieren, in dem Schaffensprozesse reflektiert und neu angestoßen werden können – einen Ort, der nachgerade ideal zu seiner Auffassung vom künstlerischen Schaffen als einem unabgeschlossenen, in seiner Zielrichtung offenen
Prozess. Neue Wege zu suchen, neue Orte zu erkunden, neue Ideen zu finden, ohne dabei jemals wirklich anzukommen – Henrik Eiben bewegt sich in seinem Schaffen wie ein Flaneur durch die Straßen eine schier unübersichtlichen Großstadt: Er sucht nicht den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten auf der Karte, sondern zeichnet, Nebenstraßen und Umwege nicht verschmähend, eine neue Karte des weiten Feldes vermeintlich selbstverständlicher kunstwissenschaftlicher Grundbegriffe und Allgemeinplätze. Es geht ihm nicht darum, mit seinen Werken eine Geschichte mittels virtuoser Handhabung einiger überlieferter Bauformen zu erzählen, sondern vielmehr um die Bauformen und Stoffe selbst, deren Sinn
und Funktion er praktisch hinterfragt. Kann ein Objekt zeichnerische Qualitäten haben? Kann es auch Gemälde in einem ganz anderen Medium? Eröffnet sich ein neues Verständnis althergebrachter Gattungs-und Formbegriffe, wenn die konstitutiven Elemente substituiert und variiert werden? Indem Eiben die Grenzen der Darstellungsform und ihres scheinbar notwendigen Inhalts mal von dieser, mal von jener
Seite abschreitet, dann aber wieder auch selbstbewusst überschreitet, destruiert er die eingeschliffenen Wahrnehmungsmuster und regt uns zur kritischen Reflexion auf unsere unhinterfragten ästhetischen Maßstäbe an.
‘"here are two things I particularly appreciate about sommer.frische.kunst: the break from everyday life and the inspiring atmosphere of a small temporary artists' colony. The mutual exchange creates synergy effects and changes of perspective that I rarely experience alone in my studio."
For Henrik Eiben, sommer.frische.kunst creates a temporary creative community, a microcosm in which different artists exchange ideas and inspire each other, in which creative processes can be reflected upon and reinvigorated – a place that is ideal for his
his conception of artistic creation as an unfinished process with an open-ended goal. Seeking new paths, exploring new places, finding new ideas without ever really arriving – in his work, Henrik Eiben moveslike a flâneur through the streets of a seemingly confusing metropolis: He does not seek the shortest route between two points on the map, but rather, without disdaining side streets and detours, draws a new map
of the vast field of supposedly self-evident basic concepts and platitudes in art history. He is not concerned with telling a story through his works by means of virtuoso handling of a few traditional forms, but rather with the forms and materials themselves, whose meaning and function he questions in practical terms. Can an object have graphic qualities? Can it also be a painting in a completely different medium?
Does a new understanding of traditional genre and form concepts open up when the constitutive elements are substituted and varied? By sometimes stepping back from the boundaries of the form of representation and its seemingly necessary content, sometimes from this side, sometimes from that, but then confidently crossing them again, Eiben destroys ingrained patterns of perception and encourages us to critically reflect on our unquestioned aesthetic standards.
Porträt:
www.instagram.com/henrikeiben
www.henrikeiben.de
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