„An Bad Gastein schätze ich die totale Naturverbundenheit und die gute Arbeitsatmosphäre.”
Das erste Mal nahm Philipp Fürhofer 2011 im Rahmen der Kunstresidenz Next Gastein an der sommer.frische.kunst teil. Dort fand er nicht nur einen idealen Ort zum Arbeiten, sondern wurde auch auf ein Thema gestoßen, das ihn seitdem nicht mehr los gelassen hat: das wechselvolle und spannungsreiche Verhältnis von Mensch und Natur, wie es sich in Bad Gastein auf engstem Raum
entfaltet.
Bei den dieses Jahr gezeigten Arbeiten steht für Fürhofer die Auseinandersetzung mit dem Material Glas im Mittelpunkt. Dabei ist dieses Material für Fürhofer in zweierlei Hinsicht von besonderem Interesse: Zum einen aufgrund der spezifischen Materialeigenschaften, die in vielerlei Hinsicht andere Möglichkeiten der Komposition und Bearbeitung des Bildes bergen, zum anderen wegen der symbolischen Bedeutung, die es im kollektiven Gedächtnis der abendländisch geprägten Kultur mit sich führt.
Seine Durchsichtigkeit, Glätte und Klarheit haben Menschen in der Kulturgeschichte seit jeher mit dem Gedanken an die Unergründlichkeit und Unendlichkeit der Natur bzw. des Kosmos verbunden – die vom Sonnenlicht durchfluteten bunten Kirchenfenster erinnern noch heute an die religiöse Ausdeutung dieser Erfahrung. Zugleich aber deutet die Grenze, die ein Glas zwischen uns und die Dinge, die wir durch es
betrachten, zieht, auf die Begrenztheit menschlicher Existenz hin. Im Glas manifestiert sich das gespannte und wechselhafte Verhältnis des menschlichen Strebens nach Erkenntnis und (technischer) Naturbeherrschung sowie der gleichzeitigen Abhängigkeit von den natürlichen Lebensgrundlagen. Es ist das Medium, in dem uns Fürhofers tiefgehende Reflexionen über die Veränderung der Natur durch den
Menschen und die Technik sinnlich erfahrbar werden.
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