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In Kooperation mit dem Straat Museum, Amsterdam: “One Wall Mural” by Floor Sabelis
Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, steht unser ästhetisches Empfinden unter dem Eindruck von Kategorien, deren gemeinsames Merkmal die Distanz zum Alltäglichen ist: Damit ein Roman, ein Gemälde oder eine Komposition zu höheren Weihen gelangt und mit dem Prädikat ‚Kunst‘ versehen wird, müssen — ob wir es wollen oder nicht – sich Motiv, Material oder die Art und Weise der Darstellung signifikant von der Normalität absetzen. Die Devise lautet: Schön ist, was den Schein des ewig Gleichen, der Routinen, der schieren Notwendigkeit durchbricht. In der ‚Gesellschaft der Singularitäten‘ (A. Reckwitz) mit ihrem ständigen Zwang, sich ständig und jeden Tag aufs Neue von anderen symbolisch zu unterscheiden, dem Auftrag zum Narzissmus der kleinsten Differenz geht uns dabei nicht selten der Blick für die eigentümliche Schönheit des Alltags verloren, der in unserer Kindheit einst so präsent war: Aber ist denn nicht auch der Ginster im Nachbargarten, ist denn nicht die alte Teekanne auf dem Frühstückstisch, die Linde am Ende der Straße auch schön, wenn wir auch tagtäglich daran vorbeigehen, ohne sie eines Blickes zu würdigen? Die verlorengegangene Schönheit des Alltags ins Blickfeld des Betrachters zu rücken, darum geht es in Floor Sabelis’ künstlerischem Schaffen:
Die scheinbar nebensächlichen, im Vorbeigehen kaum registrierten Phänomene des Alltags bilden den Schatz an Sujets und Motiven, die dann einerseits auf ihre Konturen, Scherenschnitten gleich, reduziert und in Pastelltönen überdimensional als Wandgemälde im urbanen Raum vor das Auge des Betrachters treten und die Ignoranz gegenüber der Ästhetik des Alltags zu überwinden trachten.
Öffnungszeiten
Mittwochs 14-18 UHr